April 2024
Wenn das Leben wieder bunter wird

Der Osterschinken ist Geschichte, Eier wurden freudig gepeckt und das Osterlamm war dieses Mal aus Biskuitteig, womit das Lamm auf der Heide zum Schaf werden darf.

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04.04.2024

Ich verorte mich im April geografisch nur marginal, bleibe im Norden Italiens. Grund dafür ist ein Gericht, das bei uns leider zu oft als Halbfertigprodukt gekauft wird. Dabei ist die Zubereitung recht einfach und frisch sind sie um Welten besser. Von Friaul bis Piemont gelten sie als Fixstarter bei den Primi piatti. In Form und Konsistenz existieren sie in unzähligen lokalen Varianten. Nur in Butter geschwenkt, im Ragù gewendet oder gar mit saisonalem Gemüse gefüllt, erfüllen sie alle Merkmale einer variantenverwöhnten Alltagsmahlzeit.

Die Rede ist von den Gnocchi di patate, die ein für italienische Verhältnisse junges Gericht sind. Brauchte es dazu doch die Kartoffel, die erst im 16. Jahrhundert den Weg aus Übersee nach Europa fand. Da das kühlere Klima im Norden Italiens besser für den Kartoffelanbau geeignet war, fanden sie hier zuerst den Weg in die Rezeptwelten der Cucina casalinga (wortwörtlich: Hausfrauenküche). Einmal mehr war es der große Pellegrino Artusi, der im Jahre 1891 zwei Grundrezepte der Gnocchi beschrieb, eines davon entspricht der noch heute gebräuchlichen Form.

Heute soll es um gefüllte Gnocchi gehen. Ich wählte dabei einen Zutatenmix, der ganzjährig verfügbar ist, am Teller aber ein frühlingshaftes Bild verspricht.
Zutaten Gnocchi (für 4 Personen): 500g mehlige Kartoffel, 100 g Mehl, 1 Ei, frisch geriebene Muskatnuss, 2 EL frisch geriebener Parmesan, Salz, Pfeffer
Zutaten Fülle & Sugo: 1 Bund Rucola, 100g Ricotta, Pomodori pelati aus der Dose, ein paar Blätter frischer Salbei, Olivenöl, Gemüsebrühe oder Gemüsefond, ein Stückchen kalte Butter, Salz, Pfeffer.

 

Für die Gnocchi Kartoffel kochen, schälen, durch die Kartoffelpresse jagen und auskühlen lassen – aber nicht ganz, so leicht lauwarm wäre optimal. Ei, Mehl, Salz, Muskatnuss und den Parmesan dazugeben und zu einem Teig verarbeiten. Während der Teig ein wenig rastet den Rucola kleinhacken, mit Ricotta vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf einer bemehlten Fläche den Teig ausrollen und ca. 5 x 5 cm große Quadrate ausschneiden. Nun geben Sie einen Löffel Füllmasse auf eine Hälfte und klappen die andere Hälfte des Teiges darüber. Ränder festdrücken und schon geht es ab ins gesalzene Kochwasser damit. Sobald die Gnocchi von Tauchern zu Schwimmern mutieren und die Oberfläche bevölkern mit einer Kelle herausheben und auf eine mit Olivenöl geölte Fläche (oder große Pfanne) geben.
Nun zum superschnellen Tomatensugo. Eine Knoblauchzehe in einer hohen Pfanne im Olivenöl anschwitzen und wieder rausnehmen. Als nächstes die zerdrückten Pomodori pelati kräftig anbraten und ein wenig Gemüsefond (oder Brühe) dazugeben. Mit dem Stabmixer pürieren, Salbei, Pfeffer und Salz dazu und mit der kalten Butter binden (woran Sie erkennen, dass wir uns rezeptmäßig im Norden befinden, wo Butter allgegenwärtig scheint).
Als letzten Schritt vor dem Genuss die Gnocchi kurz in der Sauce ziehen lassen, eventuell zur Behübschung halbieren, und in der Sauce aufgestellt auf den Teller bringen. Sollten Sie dieses Gericht bisher ohne Weinbegleitung gefertigt haben, so ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, einen Sauvignon aus dem Friaul ins Spiel bzw. ins Glas zu bringen.

Wären Sie in Triest zu Hause, so böte sich der Verdauungspaziergang auf der oben gezeigten Molo Audace an, danach auf einen Espresso ins Caffè degli Specchi …

Lassen Sie es sich gutgehen!
Ihr CONTE DeCESARE

Fotoquelle: italissimo.at

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